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17.
Dezember
2013

Lukasevangelium 2, 7

„Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.“ In diesen Worten steckt der erste Skandal rund um den Sohn Gottes. Es gibt für ihn und seine Eltern keine nur annähernd anständige Unterkunft. Darum wird seine Wiege ein erbärmlicher Futtertrog.

Das ist natürlich alles kein „Zufall“, sondern von Gott so eingerichtet. Es ist ein Zeichen dafür, dass er sich radikal zu uns herunterbeugt und wie ein „gewöhnlicher“ Mensch wird. Dasselbe lesen wir im ersten christlichen Hymnus im Philipperbrief 2,7: „Er entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, wurde gleich wie ein andrer Mensch…“.

Der Schöpfer des Universums begegnet uns also auf Augenhöhe. Für uns heisst das: Wir müssen nicht speziell „religiös“ werden, um ihm zu begegnen. Weder religiös noch fromm, weder heilig noch speziell brav. Viele Menschen sagen: „Ich kann nicht glauben, denn ich bin nicht gut genug…ich bin ein schlechter Mensch“ Oder: „Wenn ich nur glauben könnte wie du…“ und sie meinen dann wohl, dass ihrer Psyche eine religiöse Komponente fehlt. Und auch wir Christen denken doch oft: „Gott kann mich nicht wirklich lieben, geschweige denn segnen. Ich bin doch nicht gut genug…“.

Das alles ist aber ein gewaltiges Missverständnis! Denn Gott begegnet uns auf Augenhöhe! Er setzt bei uns nichts anderes voraus als die Bereitschaft, sich dem „Kind in der Krippe“ zu nähern (wie es die Hirten und die Weisen getan haben) – und ihm mit einer ungekünstelten Schlichtheit zu begegnen. Wie „unreligiös“ muss es im Stall zu Bethlehem zugegangen sein, als die Hirten mit ihren schmutzigen Schuhen und Kleidern staunend um die Krippe herumgestanden sind.
Selbst wo das Weihnachtsfest mit religiösen Weihen aufgeladen und mit kirchlichen Zeremonien gefeiert wird (das kann ja auch schön sein!), kommt es auf unsere Herzens-Schlichtheit an.

Wie lässt sich Weihnachten heute künstlerisch darstellen? Am besten einfach. Der Schweizer Komponist Paul Burkhard (1911-1977), der mit Operetten angefangen hatte und dann in Zürich musikalischer Leiter des Schauspielhauses wurde – und ein genialer Liederkomponist („Oh mein Papa“), wurde 1960 von der reformierten Kirche seines Wohnortes Zell damit beauftragt, ein Weihnachtsspiel für Kinder zu schreiben. Er schuf ein grossartiges Werk („Zäller Wiehnacht“), das unter dem Titel „Christmas in Switzerland“ um die Welt ging. Die Kinder traten ohne Kostüme und in Strassenkleidung auf und sprachen im Umgangston. Auch die Musik ist weit entfernt von allem Weihnachts-Kitsch. Es lohnt sich, die Zeller Weihnacht (und auch die anderen biblischen Spiele von Paul Burkhard) kennen zu lernen.


Tune In vom 17. Dezember 2013 | Text: Beat Rink

Mehr Lieder auf http://www.youtube.com/watch?v=zkm8UZy68Fw unter 0:01:12 und 0:54:44 („Das ist der Stern von Bethlehem“) / 11:28 („Keine Mutter weiss, was ihrem Kind wird geschehen“)/ 0:18:50 („Auch für uns ist der Heiland geboren“) 0:26:33 („Wir haben’s toll beim König Herodes“), 0:35:00 (Hirten und Engel), 0:41:48 (Hirten beraten über ihre Geschenke), 0:47:00 (Marsch zur Volkszählung), 0:49:09 (Maria und Joseph auf der Suche nach der Herberge), 0:33:06 and 0:54:44 („Was ist das für eine Nacht?“)

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