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14.
März
2023

RENEWAL – Part 5. Being able to sleep peacefully / ERNEUERUNG – Teil 5. Ruhig schlafen können

ENGLISH

This year’s guideline thought for Crescendo is «Renewal». One central Bible passage on this is 2 Cor 5:17 «Therefore, if anyone is in Christ, he is a new creation; the old has gone, the new has come!» (2 Cor 5:17)

An anti-recipe
No, here we are not talking about a technique for getting to sleep, nor am I taking the opportunity to give you a recipe for a good-night tea.
Nevertheless, it concerns a recipe. We find it in the book Ecclesiastes, 2:20f.In fact, it’s more like an anti-recipe, for it tells us what robs us of sleep:
“What does a man get for all his possessions and the anxious striving with which he labours under the sun? All his days his work is pain and grief; even at night his mind does not rest….”

Sleep-killer 
So the worry about possessions robs us of our sleep. But what is meant here by “possessions”? In the previous verse, three things are named: knowledge, skill and success. With that, we are coming very close to the things which occupy many artists day and night: “Am I skilful enough? How am I going to achieve success? Am I as good, or even better, than others?“
Now, it is certainly not wrong to devote some thought to one’s progress as an artist and to planning a career. But the preacher of Ecclesiastes warns against making these things one’s compass in life. For, speaking honestly, at some stage everything turns into a “striving after the wind” (as we read in the recurring verse closing each section of this chapter of Ecclesiastes). So now we face a slightly different question: How does one become free from those possessions which we no longer possess, but which take possession of us?
Here comes another anti-recipe:

A Jew comes to the Rabbi…
A Jew comes to the Rabbi: “It is remarkable. If you go to a poor man, he is friendly, he helps wherever we can, he invites you to share at his table. But if you go to a rich man, then it is often the case that he doesn’t even look at you. Tell me, what is this? What are riches?”
The Rabbi thought for a moment, went over to the window, and said to his visitor, “Come over to the window. What can you see?”
“What can I say? What can I see? What is there to be seen at all? I can see a woman and a cart, I see a man on a bicycle.“
“Good, good”, said the Rabbi. “And now stand here in front of the mirror. What do you see now?“
“What am I going to see now! In the mirror! I see myself!”
“Yes, that’s how it is”, said the Rabbi. “The window is made of glass, and the mirror is made of glass. Hardly have you put a little silver over it, and suddenly you only see yourself. And this, this is being rich.”

Do not look for silver!
If we deduce the recipe from this anti-recipe, we find it sounds like this:
Try not to look only at your success! Do not look for silver. Or, putting it another way: Do not allow your skill and your success to become the silver which makes you egocentric! Ask the Holy Spirit to help you in this.

Saying no to offers promising success!?
I am impressed by what two dear persons, independently of each other, recently told me: both of them had received offers promising success and which would have boosted their (artistic) careers enormously. Yet both of them turned the offers down! Why? This is what each noticed: God wants to have me in the place where I am now. This new calling would clearly have enabled more success, more money and even more influence.
Do we turn this into a recipe according to which one turns down all good offers? No.
But we know what the recipe is: Do not strive for silver! Then you will once again see other people through the window. And then, in fact, you will be able to sleep better as well and return to work thoroughly rested the next day. In the place where God needs you. This also brings renewal.

Text: Beat Rink / Translation: Bill Buchanan
Picture: Sketch by Ernst Stückelberg (1831-1903)


DEUTSCH
   
Das Leitmotiv von Crescendo heisst in diesem Jahr «Erneuerung». Eine zentrale Bibelstelle dazu steht in 2 Kor 5, 17: «Wenn also jemand in Christus ist, dann ist das neue Schöpfung, das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.» 
  
Ein Anti-Rezept
Nein, es geht hier nicht um eine Technik zum Einschlafen oder um ein Rezept für den wirksamsten Gute Nacht-Tee. Und rotzdem geht es um ein Rezept. Wir finden es im Buch Kohelet oder Prediger 2, 22f. Eigentlich ist es eher ein Anti-Rezept. Denn hier wird gesagt, was uns den Schlaf raubt: 
„Was erhält der Mensch durch seinen ganzen Besitz und durch das Gespinst seines Geistes, für die er sich unter der Sonne anstrengt? Alle Tage besteht sein Geschäft nur aus Sorge und Ärger / und selbst in der Nacht kommt sein Geist nicht zur Ruhe…“
 
Schlafkiller
Die Sorge um den Besitz kann also den Schlaf rauben. Was aber ist hier mit Besitz gemeint? Im vorangehenden Vers werden drei Dinge genannt: Wissen, Können und Erfolg. Damit sind wir schon nah bei dem, was viele Künstler Tag und oft auch Nacht umtreibt: „Ist mein Können gut genug? Wie komme ich zu Erfolg? Bin ich so gut oder noch besser als die Anderen?“
Nun ist es sicher nicht falsch, sich über künstlerische Fortschritte und über die Karriereplanung Gedanken zu machen. Aber der Kohelet warnt davor, sein Leben darauf auszurichten. Denn ehrlich gesagt: Alles ist irgendwann vorbei wie ein „
Windhauch“ (so lautet jeweils der Schlussvers in diesem Kapitel). Die Frage ist nun allerdings: Wie wird man von diesem Besitz frei, den nicht mehr wir besitzen, sondern der uns in Besitz nimmt?
Hier ein weiteres Anti-Rezept:

Ein Jude kommt zum Rabbi…
Ein Jude kam zum Rabbi: „Es ist merkwürdig. Gehst Du zu einem Armen – so ist er freundlich, er hilft, wo er kann, er bittet dich an seinen Tisch. Aber gehst Du zu einem Reichen, dann ist es oft so, dass er dich nicht einmal ansieht. Sag mir, was ist das? Was ist Reichtum?”
Der Rabbi überlegte einen Augenblick, trat dann ans Fenster und sagte zu seinem Besucher: „Komm her ans Fenster. Was siehst du?”
“Was ich sehe? Was ich sehe? Was soll ich schon sehen? Eine Frau sehe ich und einen Wagen, einen Mann auf einem Fahrrad sehe ich.“
„Gut, gut“, sagte der Rabbi. „Und jetzt stell dich hier vor den Spiegel. Was siehst du nun?“
„Was werde ich nun sehen! Im Spiegel! Ich sehe mich selber!“
“Ja, so ist das“, sagte der Rabbi. „Das Fenster ist aus Glas gemacht und der Spiegel ist aus Glas gemacht. Kaum legst du ein bisschen Silber darüber, siehst du nur noch dich selbst. Und das, das ist Reichtum.“

Such nicht das Silber!
Lesen wir das aus diesem Anti-Rezept das Rezept heraus, so lautet es:
Versuche, nicht nur auf deinen Erfolg zu schauen! Such nicht das Silber. Oder anders gesagt: Lass nicht zu, dass dein Können und dein Erfolg zum Silber werden, die dich zum Egozentriker machen! Bitte vor allem den Heiligen Geist darum, dir dabei zu helfen.

Erfolgversprechende Angebote abschlagen!?
Mich hat beeindruckt, was mir in letzter Zeit unabhängig voneinander zwei liebe Menschen erzählt haben: Sie haben beide erfolgversprechende Angebote erhalten, die ihrer (Künstler-)Karriere einen enormen Schub verliehen hätten. Doch sie haben  abgelehnt! Warum? Sie haben gemerkt: Gott möchte mich dort haben, wo ich jetzt bin. Die neue Berufung hätte eindeutig mehr Erfolg, mehr Geld und sogar mehr Einflussnahme ermöglicht.
Lässt sich daraus ein Rezept machen, dass man alle guten Angebote ausschlagen muss? Nein!
Aber das Rezept lautet eben: Such nicht das Silber! Dann wirst du durch das Fenster wieder andere sehen können. Dann kannst du eben auch besser schlafen und anderntags wieder ausgeruht ans Werk gehen können. An deinem Platz, an den Gott dich braucht. Auch das wirkt Erneuerung.

Text: Beat Rink
Bild: Skizze von Ernst Stückelberg (1831-1903)

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Künstlerportrait

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Micha Aregger

Skulptur, Installation, Malerei, Bildende Kunst, Objekte
Aufgewachsen bin ich in Buttisholz. Nach einer technischen Berufslehre, studierte ich 5 Jahre an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern und schloss 2004 ab. In der darauffolgenden Zeit hat sich, durch das wachsende Interesse an Naturwissenschaften, meine charakteristische, organische
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