Wer’s glaubt, wird selig – Die Jesus-Story auf Poetisch
Kirchgemeindehaus Arche Kölliken
ENGLISH
This year’s guideline thought for Crescendo is «Renewal». One central Bible passage on this is 2 Cor 5:17 «Therefore, if anyone is in Christ, he is a new creation; the old has gone, the new has come!» (2 Cor 5:17)
If we are joined with Christ, his renewing of us will make itself felt in all areas of our lives. There is, however, one obstacle: certain areas are separated off in our thoughts – and therefore also in our behaviour – from faith. The churches do not always help in building the necessary bridges. This is also true in the area of «art». I certainly do not think that this means that Christ has no way of getting into this important area of our lives. But perhaps he wishes us to be really expecting him there and to be giving him even more space to work in in this area.
The following text addresses this. It‘s about connecting up separated areas in the life of a musician. It is taken from a valuable little book written by viola player Tabea Kämpf in 2022: Klangsegen, which can be ordered here: LINK
Two halves of the heart find their way to each other*
«I see two halves of the heart beating in you, two halves which appear not to fit together. Nevertheless, I believe that God will bring the two halves together.»
This is a picture someone had for me during a prayer meeting when I was 16 years old. At that time I had no idea what these two halves could be. I found the picture very striking, however, and I continue to ask myself what the two halves of the heart might represent.
At that time I was living in two completely different worlds.
I was raised in a family of musicians and had already decided to learn violin while I was a little girl. At the same time, I was growing up in a family-orientated church, where songs were sung in a pop style. There I had a Christian environment, friends and relationships. Since classical music really was something exotic for the congregation, I was ashamed of the fact that I played violin. I was afraid of being different. I thought I had to contort myself in order to be accepted.
This pattern was repeated in my musical world as well. Everyone from a Christian background that I knew in the classical scene at that time lived out their faith in a way which did not appeal me at all. For me, faith was something very personal, a relationship to God which left its mark on everyday life. It was never simply something that one kept for weekends.
Later, during my music studies, I was introduced to Crescendo, a worldwide network for Christian professional musicians. I was invited to the “Crescendo Summer Institute”** in Hungary.
There, for the first time, I encountered people who consciously lived out both aspects, music and life as a Christian, and even managed to connect them with each other!
One very moving moment…
…was during morning devotions, where a Bible text was projected on a screen and some teachers joined together in improvising on their instruments.
The Bible passage was from 1 Kings 19: 11 ff. and told of Elijah’s exhaustion and of how God prepared him for the experience of meeting Him. First of all, a violent storm came, then an earthquake, and following that a fire. Yet God was neither in the storm nor in the earthquake nor in the fire. Finally, there was the sound of a light breeze, and God began to speak with the prophet. The text was projected onto the screen section by section, and the musicians, spread around the room, improvised accordingly. To me, it seemed as if the text had begun to come alive and I felt as if I was right in the middle of it.
For me, it is inspiring…
… to get to know musicians who live out their faith very consciously and involve God in everyday life and in music.
I felt as if something within me was beginning to heal. In the weeks that followed, I woke up with new ideas in my head. I was fascinated by the fact that God was able, and obviously wished, to touch people through music and art. A new world began to open up for me, and for the first time – after seven years – I knew what was meant by the two halves of the heart: music and faith! And they were already starting to find out how to come together!
In the subsequent chapters, Tabea tells us where her path lead: to England, for example, then back to the Summer Institute, and then to Iceland, where she recorded a CD. She describes how she discovered new land: a blessing in sound! We will speak about this in one of the next TUNE INs and also ask our Crescendo coordinator for this area to voice her thoughts about it.
*A slightly shortened version. Subtitles set by us. © Tabea Kämpf, 2022
** Crescendo Summer Institute (this year from 23.7.-4.8.) LINK
Editors: Beat Rink / Bill Buchanan (Translation from German)
DEUTSCH
Das Leitmotiv von Crescendo heisst in diesem Jahr «Erneuerung». Eine zentrale Bibelstelle dazu steht in 2 Kor 5, 17: «Wenn also jemand in Christus ist, dann ist das neue Schöpfung, das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.»
Sind wir mit Christus verbunden, dann will seine Erneuerung alle Lebensbereiche erfassen. Es gibt allerdings ein Hindernis: Gewisse Bereiche trennen wir gedanklich und mit unserem Verhalten vom Glauben ab. Die Kirchen helfen nicht immer, die Brücken zu schlagen. Dies trifft auch auf den Bereich der «Kunst» zu. Ich denke nicht, dass Christus deshalb überhaupt keinen Zugang zu diesem wichtigen Bereich unseres Lebens hat. Aber vielleicht möchte er, dass wir Ihn dort wirklich erwarten und dass wir Ihn dort noch mehr wirken lassen.
Die folgende Passage spricht darüber. Es geht um die Verbindung abgetrennter Bereiche im Leben einer Musikerin. Sie ist einem wertvollen Büchlein entnommen, das die Bratschistin Tabea Kämpf 2022 geschrieben hat: Klangsegen. Bestellung: LINK
Zwei Herzhälften finden zusammen *
«Ich sehe zwei Herzhälften in dir schlagen, die nicht zusammenzupassen scheinen. Ich glaube jedoch, dass Gott die beiden Hälften zusammenführen wird.» Dieses Bild hatte jemand für mich während einer Gebetszeit als ich 16 war. Damals hatte ich keine Ahnung, was mit diesen beiden Hälften gemeint sein könnte. Das Bild traf mich jedoch sehr und ich fragte mich immer wieder, wofür die beiden Herzhälften wohl stehen könnten.
Zu dieser Zeit lebte ich in zwei komplett unterschiedlichen Welten.
Ich wuchs in einer Musikerfamilie auf und entschied mich schon als kleines Mädchen dafür, Geige zu lernen. Klassische Musik war ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Gleichzeitig wuchs ich in einer familienorientierten Kirche auf, wo Lieder im Pop-Stil gesungen wurden. Ich hatte dort ein christliches Umfeld, Freunde und Beziehungen. Da die klassische Musik in der Gemeinde jedoch etwas Exotisches war, schämte ich mich dafür, dass ich Geige spielte. Ich hatte Angst davor, anders zu sein. Ich dachte, dass ich mich verbiegen müsste, um akzeptiert zu sein.
Das gleiche Muster spielte sich auch in meiner musikalischen Welt ab. Alle Leute mit einem christlichen Hintergrund, die ich damals in der klassischen Szene kannte, lebten den Glauben auf eine Art, die mir nicht entsprach. Für mich war der Glaube etwas sehr Persönliches, eine Beziehung zu Gott, die den Alltag prägte. Es war nie nur eine Sache, die man sich fürs Wochenende aufhob.
Später, während meines Musikstudiums, lernte ich Crescendo kennen, ein weltweites Netzwerk für christliche Berufsmusiker. Ich wurde nach Ungarn zum „Crescendo Sommerinstitut“ eingeladen.** Zum ersten Mal erlebte ich Leute, die beides, die Musik und das Christsein, bewusst auslebten und sogar miteinander verbanden!
Ein sehr berührender Moment…
…war während einer Morgenandacht, in der ein Bibeltext auf eine Leinwand projiziert wurde und einige Lehrer dazu gemeinsam auf ihren Instrumenten improvisierten.
Der Text steht in 1. Könige 19, 11 ff. und erzählt von Elias Erschöpfung und wie Gott ihn auf die Begegnung mit ihm vorbereitet. Zuerst kam ein heftiger Sturm dann ein Erdbeben und anschließend ein Feuer. Doch Gott war weder im Sturm noch im Erdbeben noch im Feuer. Schließlich ertönte ein leises Säuseln und Gott begann, mit dem Propheten zu sprechen. Der Text wurde abschnittsweise eingeblendet und die Musiker, verteilt im Raum, improvisierten passend dazu. Mir schien es, als ob der Text zu leben begann und ich fühlte mich, als wäre ich mitten drin.
Mich begeisterte es,…
…Musiker kennenzulernen, die ihren Glauben sehr bewusst lebten und Gott im Alltag und in die Musik miteinbezogen, Ich fühlte, wie etwas in mir zu heilen begann. In den darauffolgenden Wochen erwachte ich oft mit neuen Ideen im Kopf. Mich faszinierte die Tatsache, dass Gott durch Musik und Kunst Menschen berühren könnte und offensichtlich berühren wollte.
Eine neue Welt begann sich für mich zu öffnen und zum ersten Mal – nach sieben Jahren – wusste ich, was die beiden Herzhälften bedeuteten: Die Musik und der Glaube! Und sie waren gerade dabei, zusammen zu finden!
In den darauf folgenden Kapiteln erzählt Tabea von ihrem weiteren Weg, der sie u.a. nach England, wieder ins Sommerinstitut und dann nach Island führte, wo sie eine CD aufnahm. Sie berichtet davon, wie sie Neuland entdeckte: Klangsegen! Wir werden in einem der nächsten TUNE INs darüber sprechen und auch unsere Crescendo-Koordinatorin für diesen Bereich zu Wort kommen lassen.
*leicht gekürzte Fassung; Untertitel von uns gesetzt, © Tabea Kämpf, 2022
** Crescendo Sommerinstitut (dieses Jahr vom 23.7.-4.8.) LINK
Text / Redaktion: Beat Rink