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21.
Mai
2024

Pentecost: Why do we need a miracle of tongues? (Part 1) / Pfingsten: Warum brauchen wir ein Sprachwunder? (Teil 1)

We celebrate Pentecost and read in Acts 2 of miracles of tongues. The Apostles preach, and the listening crowd of Jews from different language groups understand in their own languages what the Apostles are saying. So the first Christians receive the spiritual gift of glossolalia – and then other gifts as well.

The miracle of tongues continues
The miracle of tongues sets the direction of the story of the Acts of the Apostles. John Chrysostom (349-407) was of the opinion that the Holy Spirit had torn down the language barriers between the peoples in order to prepare the Apostles for their missionary work among those Jews who spoke foreign languages. After that, he thought, glossolalia and other gifts of the Spirit were no longer necessary. But Chrysostom was wrong!

Understanding between nations, interpersonal communication and art
We need better understanding between nations and between us human beings. For this we need plenty of good will, readiness to enter into dialogue, empathy, knowledge of other cultures etc.
Here, too, art has an important task. It helps us to get inside other cultures, social areas and ways of thinking and to become sensitive and sympathetic to foreign people and cultures…
We Christians can pray that the Holy Spirit equips us for this.
At Pentecost one often hears sermons or reads newspaper articles saying that this is precisely the significance of the miracle of tongues in the Acts of Apostles. Is this accurate?
The first message we hear in the miracle of tongues is something else:

Pentecost shows us: the Holy  Spirit understands our language
God’s Spirit knows and speaks all languages: French, Spanish, Japanese and then all the many dialects, the sociolects and billions of ideolects. An ideolect is the entirely individual form of expression used by one person. The Holy Spirit understands our unmistakable ideolect. And even more that this: He understands our inner dialogues and the unexpressed and inexpressible «language of the heart» of each individual person.

Pentecost shows us that the Holy Spirit speaks our language
God can make himself understood in our ideolect and in the  «language of our heart». God has the gift of tongues, of glossolalia.
Calvin Seerveld (*1930), an important voice in the dialogue between art and theology, writes that even nature is “God’s glossolalia”. “The canon of the Bible is closed, but not God’s creational relevation”. We learn to listen to nature. That is an interesting idea!
One could equally well say this:  God loves to communicate in the glossolalia of our ideolect – because he loves us.

What does this mean for our faith life?
We should not think that God speaks to us only in one particular way. When we hear someone saying, «God told me that…», we immediately feel inferior, because we think that God cannot speak to us – or, even worse: He does not want to speak to us. But is not silent; we are often simply deaf to the fact He has long been speaking to us in our own language.
So one spiritual exercise could be to write down where and how God has already spoken to us. And a second spiritual exercise could be this prayer: «Lord, help me to hear when you speak to me in my ideolect and in the language of my heart.»

What is the significance of this for creators of art?
The Holy Spirit can also enter completely into our ideolect and begin to speak to us there. God also speaks the glossolalia of our art!
And this is a possible third spiritual exercise: Asking God to speak into your art and asking “Help me to hear you in it!»

(To be continued)

Text: Beat Rink / Translation: Bill Buchanan


DEUTSCH:

Wir feiern Pfingsten und lesen in der Apostelgeschichte 2 vom Sprachwunder. Die Apostel predigen, und die versammelten Juden aus anderen Sprachgruppen verstehen in ihrer eigenen Sprache, was die Apostel reden. Die ersten Christen bekommen also die Geistesgabe der Glossolalie – und dann auch andere Gaben.

Das Sprachwunder geht weiter
Das Sprachwunder  ist der Auftakt zur Apostelgeschichte.
Johannes Chrysostomos (349-407) meinte, der Heilige Geist habe deshalb die Sprachbarrieren zwischen den Völkern niedergerissen, um die Apostel auf ihre Missionsarbeit unter den fremdsprachigen Juden vorzubereiten. Danach sei die Glossolalie und auch andere Geistesgaebn nicht mehr nötig gewesen. Doch Chrysostomos täuschte sich!

Völkerverständigung, zwischenmenschliche Kommunikation und Kunst
Wir brauchen eine bessere Verständigung zwischen den Völkern und zwischen uns Menschen. Wir brauchen dazu viel guten Willen, Dialogbereitschaft, Empathie, Kenntnis anderer Kulturen usw.
Auch die  Kunst hat hier eine wichtige Aufgabe. Sie hilft uns, in andere Kulturen und soziale Bereiche und Denkweisen einzutauschen und sensibel und verständnisvoll zu werden für das Andere und das Fremde…
Wir Christen können beten, dass der Heilige Geist uns dazu befähigt.
Man hört an Pfingsten oft Predigten oder liest Zeitungsartikel, dass das Sprachwunder in der Apostelgeschichte genau das meinte.
Stimmt das?
Das Sprachwunder predigt zunächst etwas Anderes:

Pfingsten zeigt: Der Heilige Geist versteht unsere Sprache
Gottes Geist kennt und spricht alle Sprachen: Französisch, Spanisch, Japanisch und dann die vielen Dialekte, die Soziolekte und die Milliarden Ideolekte. Ein Idiolekt ist die ganz individuelle Ausdrucksweise einzelner Menschen. Der Heilige Geist versteht unsere unverwechselbaren Ideolekt. Und mehr noch:  Er versteht unsere inneren Dialoge und die unausgesprochene und unaussprechbare «Herzenssprache» eines jeden Menschen.

Pfingsten zeigt: Der Heilige Geist spricht unsere Sprache
Gott kann sich in unserem Ideolekt und in unserer «Herzenssprache» verständlich machen. Gott hat die Gabe der Glossolalie.
Calvin Seerveld (1930*), eine wichtige Stimme im Dialog zwischen Kunst und Theologie,  schreibt, dass auch die Natur «Gottes Glossolalie» ist. «Die Kanonbildung der Bibel ist abgeschlossen, nicht aber Gottes Offenbarung in seiner Schöpfung.” Wir müssen lernen, auf die Natur zu hören. Das ist ein interessanter Gedanke!
Ebensogut kann man auch sagen: Gott liebt es, durch den Heiligen Geist in der Glossolalie unseres Ideolekts zu kommunizieren, weil er uns liebt.

Was heisst das für unser Glaubensleben?
Wir sollte nicht meinen, Gott rede nur auf ganz bestimmte Weise zu uns. Wenn wir von jemandem den Satz hören: «Gott hat mir gesagt…», dann führen wir uns schnell minderwertig, weil wir denken, Gott könne nicht mit uns reden – oder schlimmer noch: er wolle nicht mit uns reden. Aber Gott ist nicht stumm. Wir sind oft nur taub dafür, dass er längst in unserer eigenen Sprache spricht.
Eine geistliche Übung wäre dann, aufzuschreiben, wo und wie Gott bereits zu uns gesprochen hat. Und eine weitere geistliche Übung wäre das Gebet: «Herr, hilf mir zu hören, wenn du meinen Ideolekt sprichst und in meiner Herzenssprache zu mir redest.»

Was heisst das für uns als Kunstschaffende?
Der Heilige Geist kann auch in unseren künstlerischen Ideolekt eintauchen und hier zu reden beginnen. Gott spricht auch die Glossolalie unserer Kunst! Dies könnte uns dann zu einer dritten geistlichen Übung ermutigen: Erwarten, dass Gott in die Kunst hineinspricht und bitten: «Hilf mir, dich darin zu hören!»

(Fortsetzung folgt)

Text: Beat Rink

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Künstlerportrait

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Micha Aregger

Skulptur, Installation, Malerei, Bildende Kunst, Objekte
Aufgewachsen bin ich in Buttisholz. Nach einer technischen Berufslehre, studierte ich 5 Jahre an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern und schloss 2004 ab. In der darauffolgenden Zeit hat sich, durch das wachsende Interesse an Naturwissenschaften, meine charakteristische, organische
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