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24.
Dezember
2013

Matthäus 2,11

“Sie (die Magoi= Sterndeuter, Wissenschafter, Weisen aus dem Osten) gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe…“.

Betrachten wir diese Bibelstelle zusammen mit dem Bild: Der Scherenschnitt (aus der Hand meiner Mutter, die eine bildende Künstlerin war) hält einen interessanten Moment fest: Die Könige (in der Bibel: die Weisen) sind gegangen und haben ihre Kronen (in der Bibel: ihre Schätze) zurückgelassen.

Sie haben das Kind angebetet und die Zeichen ihrer Macht vor dem „wahren König“ niedergelegt. Jetzt sind sie wieder gegangen. Als Arme, ihrer Macht Entkleidete? Nein, wir können vermuten: als selber Beschenkte. Denn sie haben etwas gefunden, das mehr wert ist als aller Reichtum. Jesus wird später sagen: „Wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es gewinnen.“ (Matthäusevangelium 16,25).

Wir lesen interessanterweise nirgends, dass Maria und Joseph über die Geschenke hocherfreut waren und dass sie danach schöne „Weihnachten“ feiern konnten. Vielleicht lagen die Schätze danach so unaufgeräumt im Stall herum wie auf dem Bild… Auch Maria und Joseph suchten nicht die eigene Ehre.

Wir lesen vielmehr, dass bald danach die heilige Familie aufbrechen und nach Ägypten fliehen musste. Die Schätze haben die irdischen Machthaber auf den Plan gerufen… In einer der letzten TUNE INs haben wir Bonhoeffer zitiert: „Wer vor Gott die Knie beugt, wird sie vor keinem anderen beugen.“ Man kann weiter formulieren: „Wer vor Gott die Knie beugt, handelt sich leicht die Feindschaft derer ein, die Verehrung suchen. Er reizt jeden menschlichen Ehrgeiz zum Widerstand…“ Wo erleben wir das – gerade als Künstler, die unter ihr Werk „Soli Deo Gloria“ schreiben?

Maria scheint sich weder über die Schätze zu freuen noch Sorgen über die Zukunft zu machen. Sie geniesst die innige Gemeinschaft mit dem Kind. Weihnachten stellt sich wohl dort ein, wo uns dasselbe gelingt – inmitten aller schönen Feiern und Geschenke. Wenigstens für ein paar stille Augenblicke.


 

Tune In vom 24. Dezember 2013 | Text: Beat Rink | Scherenschnitt: Helene Rink-Keller

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Künstlerportrait

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Micha Aregger

Skulptur, Installation, Malerei, Bildende Kunst, Objekte
Aufgewachsen bin ich in Buttisholz. Nach einer technischen Berufslehre, studierte ich 5 Jahre an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern und schloss 2004 ab. In der darauffolgenden Zeit hat sich, durch das wachsende Interesse an Naturwissenschaften, meine charakteristische, organische
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