Wer’s glaubt, wird selig – Die Jesus-Story auf Poetisch
Kirchgemeindehaus Arche Kölliken
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[/vc_column_text][vc_column_text]Oft aber kommt der stärkste Erwartungsdruck aus unserem eigenen Inneren. Die Last auf den Schultern lässt sich nicht einfach abschütteln. Er lässt sich zwar ganz gut an andere weitergeben – so wie wir selber Empfänger eines von anderer Seite entstandenen Erwartungsdrucks sind. Aber das Weitergeben des Drucks entlastet nicht wirklich, sondern vervielfacht die Last nur.
Im Rahmen einer kürzlichen Zusammenarbeit mit der Zur Homepage der “Ökumenischen Philharmonie Deutschland” habe ich mich mit Antonin Dvořáks (1841-1904) „Symphonie aus der Neuen Welt“ beschäftigt – und mit den Umständen, die zu diesem grossartigen Werk geführt haben.
Was für ein Erwartungsdruck muss auf dem Mann gelastet haben, der am 26. September 1892 (überhaupt nicht zufälligerweise am 400. Jahrestag der Ankunft von Columbus!) in New York erwartet wurde, um seine Stelle als Kompositionslehrer am New Yorker Konservatorium anzutreten. Man erwartete von diesem bereits weltberühmten Komponisten, der dem tschechischen Volk eine eigenständige Musiksprache gegeben hatte, nichts Geringeres als die Entdeckung eines neuen musikalischen – eben amerikanischen – Kontinents.
Aber erstaunlich: Nirgends in Dvořáks Schriften lesen wir davon, dass er sich von diesem enormen Erwartungsdruck bedrücken oder in seiner kreativen Energie lahmlegen liess. Im Gegenteil: Er studierte eifrig die Musiktradition, die ihm aus der indianischen Folklore und den Negro Spirituals entgegen kam und löste sich dann in grosser kreativer Freiheit davon, um in volksliedähnlichem Stil eigene Melodien zu komponieren und daneben auch dem amerikanischen Pioniergeist und Gestaltungswillen Ausdruck zu verleihen.
Es ist also erstaunlich, wie frei und unverkrampft Dvořák an seine 9.Symphonie ging, die dann tatsächlich als Beginn einer eigenständigen amerikanischen Musik gefeiert wurde. In der Literatur über die 9. Symphonie wird vermutet, dass sich versteckte Anklänge an den Negro Spiritual „Swing Low, sweet chariot“ finden – in jener berühmten Melodie in der Mitte des 1. Satzes.
Wenn das stimmt, so weist der tiefgläubige Dvořák, Schöpfer der „Biblischen Lieder“, damit auf eine andere „Neue Welt“ hin. Biblisch gesprochen: Auf das „Reich Gottes“, das in Jesus Christus angebrochen ist und vor dem unsere Welt mit ihren vielen Zwängen und Erwartungen letztlich verblasst.
Ob diese Vermutung stimmt oder nicht: Es ist ein schönes Gleichnis. Inmitten unseres Lebens mit seinen Zwängen meldet sich eine andere, befreiende Melodie zu Wort. Inmitten der vielen Stimmen von aussen und von innen, die einen enormen Erwartungsdruck auf unsere Schultern legen, gibt es diese Worte: „Mein Joch ist sanft und meine Last leicht“.
Vielleicht nehmen Sie sich einige Augenblicke Zeit, denken darüber nach und schreiben sogar auf, was Ihnen dazu in den Sinn kommt. Und halten Sie es dann ins Licht dieser Zusage von Jesus. Und entdecken Sie dann auch jenen ganz anderen Kreislauf, der Lasten nicht abschiebt und dadurch vervielfacht, sondern der sie abnimmt (und letztlich von Jesus Christus tragen lässt) und dadurch verringert.
Paulus schreibt den Galatern, die unter einer religiösen Gesetzlichkeit stehen (auch diese Lasten gibt es!): „Einer trage des anderen Last. So werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ (Galaterbrief 6,2).
Tune In 55 vom 14. Januar 2014 | Text: Beat Rink, Präsident von ARTS+[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]