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17.
Oktober
2016

Lass mich sensibel sein für die Führung des Heiligen Geistes

Gedanken von Franz Mohr, em. Chef-Konzerttechniker von Steinway & Sons

Seit bald 30 Jahren Jahren verbindet uns bei „Crescendo“ eine intensive Freundschaft mit Franz Mohr (*1927), dem Klaviertechniker von Wladimir Horowitz, Arthur Rubinstein, Glenn Gould und vielen anderen grossen Pianisten. Diese Verbundenheit hat unter anderem Niederschlag gefunden in der Herausgabe von zwei Hörbuch-Boxen (à 4 CDs) auf Deutsch und Englisch sowie von drei deutschsprachigen Büchern. Franz Mohr gibt hier einen Einblick in sein Gebetsleben (zuerst als Interview publiziert in der Zeitschrift Crescendo Nr.66).
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Es gibt keine grössere Freude für einen Christen, als dort zu sein, wo Gott ihn haben möchte. Jesus hat gesagt: „Ich bin gekommen, dass sie das Leben haben“. Nun hat jeder Christ das Leben, das von Jesus kommt: ewiges Leben! Aber dann geht der Satz in Johannes 10:10 noch weiter „dass sie ein voll ausgefülltes Leben haben“. Das sind zwei verschiedene Dinge. Das ewige Leben ist wichtig, das zweite aber genau so. Darum ist es wichtig, dass wir dem Herrn unser Leben täglich übergeben; dann wird es „ausgefüllt“ sein. So viele Christen führen sich selbst und fragen den Herrn gar nicht: „Tue ich eigentlich das, was Du von mir möchtest?“

Ich selbst hatte falsche Ambitionen. Weil ich begabt war und ein erfolgreicher Geiger werden wollte. Das war mein Traum. Und dann passierte etwas mit meiner Hand. Ich hatte viel zu viel geübt. Ich wollte etwas erzwingen. Dann brachen alle Träume zusammen. Doch der Herr führte mich: Ich wurde Klavierstimmer und Konzertstimmer. Es bricht mein Herz, wenn ich gerade in der Musikwelt so viele jungen Leute mit falschen Ambitionen sehe. Ich denke da an eine Christin, die um alles in der Welt eine Karriere als Pianistin machen will und jeden nur erdenklichen Meisterkurs belegt und für ihre Studien viel Geld und Zeit einsetzt, aber eigentlich schon längst einsehen müsste, dass dies nicht ihr Weg ist. Wenn wir unsere eigenen Pläne verfolgen, verpassen wir oft gerade das, was Gott für uns bereit hält.
Mein Gebet ist immer das gleiche: „Hier bin ich. Ich weiss nicht, was mir heute begegnet. Aber bitte lass mich sensibel sein für die Führung des Heiligen Geistes, damit ich so handle und so durch den Tag gehe, dass andere gesegnet werden.“ Es ist so wunderbar, sich dem Herrn zur Verfügung zu stellen. Manchmal ist es für mich, als würde ich an die Seite treten und mit Bewunderung zusehen können, was er tut. Es ist so fantastisch. Jeder von uns hat eine Aufgabe, die nur er oder sie erfüllen kann. So funktioniert der Leib Christi: Es gibt eine Aufgabe, die ganz auf dich zugeschnitten ist, die niemand anders erfüllen kann.
Tragisch ist, wenn wir als Christen nicht gehorsam sind und Ihm die Führung nicht überlassen wollen. Ich glaube von ganzem Herzen, dass wir vor dem Richterstuhl Gottes unsere letzten Tränen weinen werden, weil wir dann sehen, was Gott für einen wunderbaren Plan für unser Leben gehabt hätte… doch wir selbst hatten im Führersitz gesessen statt Ihm die Führung in unseren Leben zu überlassen.

Dass man auch während des Tages, während der Arbeit beten kann, begeistert mich. Gerade auch, wenn Schwierigkeiten kommen. Ich habe schon oft meine Hand auf einen Flügel gelegt und Gott um Hilfe gebittet, wenn ich nicht mehr weiter wusste. Es gibt gewisse Dinge, die selbst ein guter Techniker nicht korrigieren kann. Dann bete ich, und was passiert dann immer? Obwohl ich mir über eine bestimmte Regulierung oder einen Ton berechtigte Sorgen mache, beschwert sich der Künstler nicht! Noch nie hat sich ein Künstler über den Ton oder die Regulierung beschwert, nachdem ich gebetet habe!

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Agenda

8. Februar 2025

Mit Kunst und Musik durch die Psalmen mit Gott in Dialog treten

Friesenberg Kirche   Zürich, Bus 32, 89, 73 bis Bushaltestelle Friesenbergstrasse

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