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20.
Oktober
2021

Good news for the body II / Eine gute Botschaft für den Körper II

ENGLISH

In the last TUNE IN, our subject was the «body», which, in the light of the biblical message, cannot be separated from other aspects of the personality and certainly cannot be belittled. This is also significant for the Christian understanding of art. For art speaks to the senses. So the Bible understands man holistically.

Tent and house
Biblical thinking does not belittle the body. But it does put it in its proper place. In 2 Cor 5:1-10, Paul speaks about the earthly limitation of the body. The body will be torn down like a tent to make way, later, for a new body, a «house in heaven». The earthly body is thus temporary. But it is still just as important as a house to live in. Therefore we will in fact continue a «bodily» life eternally and not simply be diffuse «spiritual beings».

Another question: how do we live in the house?
How we live in the house – how we furnish it and what we do there – is a different question… a question linked to «spirit» and «soul», to our thinking and wishes, to our feelings and actions and, of course, to our relationship with God. Life inthe house has a value different from that of the house itself and is ultimately independent of the condition of the house. Paul can say this: «Therefore we do not lose heart. Though outwardly we are wasting away, yet inwardly we are being renewed day by day.» (2 Cor 4:16)

So is the body less important after all?
So the body has a function different to that of «soul» and «spirit», if we choose for the moment to think in these very inadequate categories. But this is no reason to belittle it. The Bible helps us to avoid confusing roles with importance and also avoid falling into the trap of redefining roles for the sole purpose of «boosting the value» of something or someone. (We constantly tend to make evaluations according to roles. Or do we greet the theatre caretaker and the lady in the college café with the same respect and politeness as we do the conductor and the professor?) Paul finds a wonderful way of expressing the biblical thinking which does not tie our evaluation to roles – in the picture of the «body of Christ» (1 Cor 12:12ff.), where he says that it is precisely the weak members that we most need, and that those who are little respected deserves special honour. Paul is indeed speaking here of Christian fellowship. But one could also apply this picture to the various aspects of the human personality.

«Body, I need you!»
Rephrasing it for our topic, 1 Cor 12:15ff could then sound as follows: «The soul cannot say to the spirit, ‘I do not need you’, nor the spirit to the body, ‘You are an important.’ No, it will say: ‘Body, I need you!’ If man were only spirit and not body, where would life have its home? … But we are baptised by the Holy Spirit as a whole person…».

Unbiblical thinking
From the beginning, theology was influenced by tendencies which belittle the body and raise importance of spirit and soul. The result of this was that Christendom and the churches became somehow anaemic, non-sensory, un-aesthetic, even hostile to the senses and joyless. Even the beauty of rooms for prayer and contemplation (in which awareness of the body and sensory contemplation play a large role) was neglected.

Swings of the pendulum
It may well be that people today look to eastern religions and New Age in searching for what they do not find in the churches: precisely this holistic approach to spirituality. The aim is to reach a higher level of spirituality via meditative (bodily) exercises. But here is the strange part: in the process the body is often spiritualised. Why? Because there is no positive attitude towards the body as found in the Christian faith, which is nourished by God’s love for man. The result is that the «holistic» view goes off-balance in another direction and separation again occurs. But this is also happens, in a different way, where only the «house» is important – as in our society, which is so in love with the body.

Suggestion: Let us read the chapters 1 Cor 12:12ff. / 2 Cor 4:7-5:10

Text: Beat Rink / Translation from German: Bill Buchanan
Painting: unknown painter

 

DEUTSCH

Im letzten TUNE IN ging es um den «Körper», der im Licht der biblischen Botschaft nicht von anderen Aspekten der Persönlichkeit getrennt und schon gar nicht abgewertet werden kann. Dies ist auch für das christliche Verständnis von Kunst bedeutungsvoll. Denn Kunst spricht die Sinne an. Die Bibel versteht den Menschen also ganzheitlich.

Zelt und Haus
Biblisches Denken wertet den Körper nicht ab. Aber weist es ihm aber seinen Platz zu. In 2 Kor 5, 1-10 spricht Paulus von der irdischen Begrenztheit des Körpers. Der Körper wird wie ein Zelt abgebrochen, um später einem neuen Körper, einer «himmlischen Behausung» zu weichen. Der irdische Körper ist also vorläufig. Aber er ist ebenso wichtig wie ein Haus zum Wohnen. Deshalb werden wir eben auch ewig «körperlich» weiterleben und nicht einfach diffuse «geistige Wesen» sein.

Eine andere Frage: Wie bewohnen wir das Haus?
Wie wir das Haus bewohnen und was wir darin tun, ist eine andere Frage. Diese hat mit «Geist» und «Seele», mit unserem Denken und Wollen, mit unserem Fühlen und Handeln und natürlich mit unserer Gottesbeziehung zu tun. Das Leben im Haus hat einen anderen Stellenwert als das Haus selber und ist letztlich auch nicht vom Zustand des Hauses abhängig. Paulus kann sagen: «Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert.» (2 Kor 4, 16)

Ist der Körper also doch weniger wichtig?
Der Körper hat also eine andere Funktion als «Seele» und «Geist», wenn wir einmal in diesen sehr unzulänglichen Begriffskategorien denken wollen. Aber er ist deswegen nicht abzuwerten. Die Bibel möchte uns helfen, Rollen nicht mit Wichtigkeit zu verwechseln und auch nicht in die Falle zu tappen, Rollen nur deshalb neu zu definieren, um etwas oder jemanden «aufzuwerten».
(Wir Menschen tendieren ständig dazu, Rollen mit Wertungen zu verbinden. Oder begrüssen wir den Hauswart im Orchester und die Dame in der Caféteria der Musikhochschule mit demselben Respekt und ebenso höflich wie den Dirigenten oder die Professorin?) Paulus bringt das biblische Denken, das die Wertschätzung nicht an Rollen bindet, wunderschön zur Sprache – im Bild vom «Leib Christi» (1 Kor 12, 12ff.). Er sagt: Gerade die schwachen Glieder haben wir am nötigsten, und die wenig respektiert werden, verdienen besondere Ehre. Paulus spricht hier zwar von der Gemeinde. Man könnte das Bild aber auch auf die verschiedenen Aspekte der menschlichen Persönlichkeit anwenden.

«Körper, ich brauche dich!»
Auf unser Thema umformuliert, könnte dann 1 Kor 12, 15ff so lauten: «Die Seele kann nicht zum Geist sage: ‘Ich brauche dich nicht’. Und der Geist nicht zum Körper: ‘Du bist unwichtig.’ Nein, sie wird sagen: ‘Körper, ich brauche dich!’ Wenn der Mensch nur Geist und nicht Körper wäre:  wo wäre dann das Leben zuhause? … Nun sind wir aber als ganze Mensch durch den Heiligen Geist getauft…».

Unbiblisches Denken
Die Theologie wurde seit frühester Zeit von Tendenzen beeinflusst, die den Körper abwerteten und Geist und Seele aufwerteten. Dies hatte zur Folge, dass das Christentum und die Kirchen irgendwie blutleer, un-sinnlich, un-ästhetisch und sogar sinnen-feindlich und freudlos wurden. Sogar schöne Räume für Gebet und Kontemplation (in denen das Körperbewusstsein und die sinnenhafte Anschauung eine grosse Rolle spielen), wurden vernachlässigt.

Pendelausschläge
Es kann gut sein, dass die Menschen heute bei östlichen Religionen und im New Age suchen, was ihnen in den Kirchen fehlt: eben ein ganzheitlicher Zugang zu Spiritualität. Durch meditative (Körper-)Übungen soll eine höhere spirituelle Stufe erreicht werden. Aber seltsam: Der Körper wird dabei oft vergeistigt. Warum? Weil die Körperfreundlichkeit des christlichen Glaubens fehlt, die von der Menschenfreundlichkeit Gottes zehrt. Die «Ganzheitlichkeit» gerät somit in eine andere Schieflage und wird wieder auseinandergerissen.
Dies geschieht auch auf andere Weise dort, wo nur noch das «Haus» wichtig ist – wie in unserer körperverliebten Gesellschaft.

Anregung: Lesen wir die Kapitel 1 Kor 12:12 ff. /2 Kor 4:7-5:10

Text: Beat Rink
Bild: unbekannte/r Künstler/in

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Künstlerportrait

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Micha Aregger

Skulptur, Installation, Malerei, Bildende Kunst, Objekte
Aufgewachsen bin ich in Buttisholz. Nach einer technischen Berufslehre, studierte ich 5 Jahre an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern und schloss 2004 ab. In der darauffolgenden Zeit hat sich, durch das wachsende Interesse an Naturwissenschaften, meine charakteristische, organische
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