Der Live-Abend zu KREUZWEISE – Ein Zusammenspiel von Gedanken, Bildern & Musik
Kulturhalle Glärnisch, Wädenswil
1950 war ein Jahr, in dem in der populären Kunst-Szene einige bemerkenswerte Phänomene auftauchten. Um einige wenige zu nennen: Der König von Narnia von C.S.Lewis erschien; Cinderella, einer der besten Animationsfilme kam in die Kinos, und das Fernsehen wurde für den Mittelstand erschwinglich und ersetzte den Rundfunk als wichtigstes Massenmedium – auch bei uns zuhause. Zudem bekam ein unbekannter junger Kunstlehrer einen Vertrag für seinen Comic Strip L’il Folks, der bald in vielen Zeitungen quer durch die USA abgedruckt wurde. Ein Streit um den Namen L’il Folks (ein anderer Comic Strip hatte ähnlich geheissen) veranlasste den Zeichner Charles Schulz allerdings zu einer Namensänderung: Die Peanuts waren geboren und entzückten von da an Millionen von Menschen mit ihren Geschichten.
Hier einige interessante Fakten zum Werk von Charles Schulz (1922-2000): Seine Comics sind mit 18’000 Episoden die grösste Bildgeschichte, die je erzählt wurde. Somit ist sie die “längste Geschichte, die von einem einzelnen Menschen erzählt wurde” Katherine Brooks). Ein zweites Detail: Die Peanuts haben bisher 355 Millionen Leser in 75 Ländern erreicht und wurden in 21 Sprachen übersetzt. Drittens: “Charlie Browns Weihnachten” gehörte 1965 zu den ersten Cartoons, die es vom Printmedium ins Fernsehen schafften. Ein letzter Punkt: Charles Schulz war ein bekennender Christ! Seine Werte und sein Weltbild waren eindeutig christlich und kosteten ihn beinahe den Erfolg. Besonders mit dem Einzug ins Fernsehen, d.h. mit seinem Weihnachts-Special, bekannte er sich öffentlich zum Glauben. Allerdings hätte es dieser kurze Animationsfilm fast nicht ins Fernsehen geschafft. Die Produzenten befürchteten, dass er den Ruf des Charlie Brown für immer ruinieren würde.
Doch das Gegenteil geschah: Nach seiner ersten Ausstrahlung wurde dieser einzigartige kleine Film in viele Sprachen übersetzt und trug entscheidend zum exponentiell wachsenden Erfolg von Charles Schulz bei. Ein zweiter, fast gewichtigerer Einwand kam vom Hauptsponsor Coca Cola, der die Lesung der Weihnachtsgeschichte streichen wollte. Diese würden die Millionen von Comic-Freunden vor den Kopf stossen, die nicht den gleichen Glauben teilten, so lautete das Argument. Doch für Schulz war klar: Der Film drehte sich um die “wahre Bedeutung von Weihnachten”. Deutlich wird dies, wenn am höchsten Spannungspunkt ein niedergeschlagener und völlig erschöpfter Charlie Brown ausruft: “Kann mir den niemand erklären, um was es bei Weihnachten geht?” Worauf tritt der bescheidene Linus auftaucht und meint: “Ich kann dir erklären, was Weihnachten ist, Charlie Brown.” Linus stellt sich in die Mitte der Bühne und zitiert auswendig Lukas 2,-8-14. Kürzlich meinte ein Freund: “Ist dir dieses kleine, aber genial Detail aufgefallen, dass Linus bei den Worten “Fürchtet euch nicht” sein Tuch fallen lässt?” Zur Zeit von Schulz war es in den USA alles andere als üblich, die wahre Bedeutung von Weihnachten zu erwähnen, geschweige denn sie öffentlich zu thematisieren. Doch Schulz blieb unerbittlich und drohte mit dem Produktionsstopp. Was für ein schönes Beispiel für beharrliche Kunst zu Gottes Ehre. Dabei geht es bei “Kunst zu Gottes Ehre” nicht um die Frage, ob der Glaube explizit oder implizit Eingang in ein Werk findet, sondern darum, ob die Kunst mit diesem Anliegen echt ist. Schulz hat uns in dieser Hinsicht ein gutes Beispiel gegeben, das als Vermächtnis bestehen bleibt.
Als glaubende Künstler bekennen wir mit Charles Schulz: “Jesus ist der wahre Grund für das Fest!” Lasst uns mit neu entfachter Leidenschaft die Schönheit einer kompromisslos echten Kunst feiern!
Text: Dr.Jim Mills / Übersetzung: Beat Rink
Dr. Jim & Anne Mills betreuen das Netzwerk Creative Arts Europe. Dieses europaweite Beziehungs-Netzwerk unter Künstlern teilt und fördert die Vision von Kunst, die aus einem christlichen Weltbild und aus dem Glauben an das Evangelium heraus entsteht. Das Ehepaar wirkt als Pastoren und Künstler und ist auch mit seiner Musik in vielen europäischen Ländern bekannt geworden.
www.creativeartseurope.com