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01.
Januar
2014

1. Könige 8,12

„Gott will im Dunkel wohnen“

Freunde von uns, die Keramikkünstler sind, haben in diesem Jahr zu Weihnachten ausschliesslich Lichter entworfen. Sie erzählten uns, dass es sie besonders berührte, wenn Besucher ihrer Verkaufsräume erzählten, dass ihnen die Lichter augenblicklich halfen, in der für viele stressigen Vorweihnachtszeit zur Ruhe zu kommen. Hier habe ich eines ihrer Lichter aus drei verschiedenen Perspektiven fotografiert…

Licht kann beruhigen, es kann helfen zu fokussieren, zu klären, Wahres von Falschem zu unterscheiden. Jesus spricht von sich und von uns als „Licht“. Die Keramikleuchte kann als vielschichtige Metapher dienen für unser Leben als Christen.

1. “Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.” (Johnnes 8,12)
Christ sein heisst Christus angenommen haben. Er ist in uns wie die Kerze in der Keramik-Leuchte. Er erhellt und füllt uns von innen – komplett, alle guten und schlechten Seiten. Nicht immer aber scheint es auch nach aussen und leuchtet.

Schauen wir auf das Foto der Keramikleuchte: sie ist ein zerbrechliches Gefäss für die Kerze. Und nur an ihren Bruchstellen, da wo sie besonders zerbrechlich und dünn ist, scheint das Licht heraus.

Christ sein, mit Christus leben. Es heisst, zu wissen, wie zerbrechlich wir sind. Es heisst, die eigenen Brüche und Schwächen zu kennen und Christus daran teilhaben zu lassen. Sein Wirken in uns wird nach aussen und für andere wirksam, wenn wir nichts verdecken oder überdecken sondern authentisch und ganzheitlich leben.

2. “Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. Also lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.” (Matthäus 5.14-16)
Wenn Christus also uns auffordert, unser Licht leuchten zu lassen, heisst dies nicht, mit unseren Erfolgen und guten Werken anzugeben, sondern das Wirken von Christus in allem, was wir sind und tun, nicht zu verdecken.

Dann erst sind wir als Ganzes zu erkennen – mit den Bruchstellen, an denen wir verwundbar und schwach erscheinen, genauso wie mit der glänzenden Oberfläche. Beides gehört untrennbar zusammen!

In dem Bild von der Keramikleuchte ist gut zu sehen, dass die Brüche im Innern – also so, wie sie für uns erscheinen, unansehnlich und verwirrend erscheinen. Bei der Betrachtung von aussen, also so wie andere (und Christus) uns sehen, offenbart sich erst eine Ordnung, eine Schönheit die wir alleine nicht erkennen können. Christlicher Glauben lebt davon, dass er geteilt wird. Wenn wir unser Licht leuchten lassen, wächst der christliche Glaube weiter.

3. »Die Gesunden brauchen keinen Arzt – wohl aber die Kranken.« (Matthäus 9, 12)
So wie Christus in uns leuchtet und unsere eigene Dunkelheit mit Licht füllt, so sind wir ermutigt, uns ins Dunkle zu begeben und es zu erhellen, wenn wir Christus nachfolgen wollen. Auf dem Foto von dem Keramiklicht ist gut zu erkennen, wie hell und schön es im Dunkeln leuchtet. Wird es jedoch selber von Licht von aussen überstrahlt, kann es wirkungslos werden.

Christus kommt zu uns, will in uns sein, damit wir Licht sein können. Dies kann leicht durch äussere Einflüsse, durch gute und schlechte, überdeckt werden, und wir können vergessen, dass wir von ihm erfüllt sind. So können auch andere uns oft nicht mehr als von Christus erfüllte Christen erkennen – dies kann sogar passieren, wenn wir gerade besonders engagiert sind in christlichen Kontexten, z. B. in Kirchen!

Damit wir als Christen authentisch leben können, helfen uns äussere Umstände nicht. Wir müssen uns immer wieder auf Christus in uns besinnen, damit er durch uns wirken und leuchten kann. Gleichzeitig ist es ermutigend, dass Christus besonders stark leuchtet, wenn unsere äusseren Umstände dunkel sind. Wenn wir gerade nicht auf der Sonnenseite des Lebens sind, strahlt er besonders hell in und duch uns. Mit dieser Gewissheit dürfen wir leben.

Ein Gebet für das neue Jahr: Guter Gott, Danke, dass Du immer in mir wohnen willst, Danke, dass wir durch Dich das Licht des Lebens haben. Hilf mir, dies nie zu vergessen und zeige mir Möglichkeiten in meinem Leben, dieses Licht mit anderen zu teilen.


 

Tune In 53 vom 1. Januar 2014 | Foto und Text: Uwe Steinmetz

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